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Der Anfang
Das ich als Kind angefangen habe zu lesen war kein Zufall. Vielmehr kann man sagen, dass ich seit
Kindertagen zum Lesen erzogen wurde. Um das zu verstehen, muss man wissen, dass ich die Tochter
der ehrenamtlichen Büchereileiterin der Gemeindebücherei in meiner Heimat bin, und als würde das
nicht schon reichen um mit sehr vielen Büchern um mich herum aufgewachsen zu sein, arbeitete die
beste Freundin meiner Mutter auch noch in der örtlichen Buchhandlung. Es war also mehr oder
weniger logisch, dass ich zu jedem Fest, egal ob Geburtstag, Ostern, Nikolaus oder Weihnachten
Bücher geschenkt bekommen habe.
Davor waren nicht mal meine Freunde sicher, auch die haben zu
jedem Kindergeburtstag Bücher von mir (bzw. meiner Mutter) geschenkt bekommen. Wenn ich mit
einer Geburtstagseinladung aus der Grundschule nach Hause gekommen bin, lautete die erste Frage
meiner Mutter stets „Ließt die Person gerne?“. Sie hat zwar nachgefragt, aber im Endeffekt war
meine Antwort so oder so egal, weil das Geburtstagskind, auch wenn es lesen nicht mochte, ein Buch
zum Geburtstag bekommen würde. „Vielleicht hat sie bisher nur nicht das richtige Buch gefunden“.
Ob das bei meinen Freunden funktioniert hat weiß ich nicht, aber zumindest bei mir hat das
Erziehungskonzept meiner Mutter gefruchtet. Ich habe die Bücher in der Grundschule regelrecht
verschlungen. Ich gebe zu durch diese Einführung könnte man denken das ich mein bisheriges Leben
lang eigentlich immer gerne Bücher gelesen habe, aber nein, so war es nicht.
Leider war die Grundschulzeit schnell vorbei und ich bin aufs Gymnasium gekommen. Zeitgleich habe
ich auch mein erstes Handy und einen iPod Touch bekommen, und es hat nicht wirklich lange
gedauert, bis Bücher eher weiter hinten auf meiner Hobbyliste standen und für mich hauptsächlich
die Dinger waren, die man halt im Deutschunterricht lesen musste. Schade eigentlich, aber naja, dass
war mir damals halt nicht so bewusst.
Aber auch diese Einstellung hat nicht durchgehend angehalten. In den Ferien war ich immer mit
meiner Familie campen und ich weiß nicht wie das heute ist, aber damals gab es auf den wenigsten
Campingplätzen W-Lan, sodass mein Handy im Urlaub recht schnell unwichtig wurde, einfach weil ich
nichts mehr damit anfangen konnte. In den Urlauben mit meiner Familie kam dann doch nochmal die
Leseratte aus der Grundschule in mir durch, und ich habe wieder ein Buch nach dem anderen
gelesen. So schnell wie die Ferien vorbei waren, war dann aber auch die Begeisterung fürs Lesen
wieder verschwunden.
Jetzt ist es aber nun mal so, dass ich seit ein paar Jahren nicht mehr zur Schule gehe und dadurch
auch keine Bücher mehr im Deutschunterricht lesen muss. Es hat danach zwar noch circa zwei Jahre
gedauert bis die Erkenntnis gekommen ist, aber dann habe ich doch gemerkt, dass mir das Lesen
etwas fehlt. Also habe ich einfach wieder mit dem Lesen angefangen. Am Anfang war das tatsächlich
etwas mühsam, weil ich mich so ans stundenlange Netflix gucken gewöhnt hatte, dass ich mich
regelrecht zwingen musste jeden Tag 30 Minuten zu lesen. So ging das dann eine Weile, aber
mittlerweile geht das wieder ganz automatisch. Ich lese zwar nicht ganz so viele Bücher wie damals
in der Grundschule, einfach weil ich leider auch nicht mehr so viel Zeit habe wie damals in der
Grundschule, aber ich lese doch sehr regelmäßig.
Trotz allem war ich nicht so ganz zufrieden mit der Liste meiner aktuellen Hobbys, und wollte schon
länger noch etwas Neues ausprobieren. Dann kam mein Freund mit der Idee an ich solle doch einen
Blog schreiben. Zum Beispiel über die Bücher die ich so lese. Es war zwar nicht meine Idee, aber ich
muss zugeben, ich fand sie eigentlich ziemlich gut. Ich habe als Kind nämlich nicht nur gerne
gelesen, sondern durchaus auch gerne selbst geschrieben. Ob das jetzt zu irgendwas führt oder ich
mir in ein paar Wochen denke das ist doch nicht so das Wahre weiß ich selbst nicht, aber
ausprobieren kann ja nicht schaden.
JUST GIVE IT A TRY!